auftreten würde. Während jedoch die Krankheiten und Schädigungen der Geschlechtsorgane der Königin von A. m. sehr intensiv untersucht worden sind, liegen - soweit mir bekannt ist- Untersuchungen über die Verhältnisse bei Arbeiterinnen nicht vor. Einige der bei Königinnen auftretenden Krankheiten und Anomalien können be Arbeiterinnen grundsätzlich nicht auftreten. Dies gilt z. B. für die "Fehlbegattung" (siehe S.14), da die Arbeiterinnen überhaupt nicht begattet werden . Es ist aber davon auszugehen, daß andere Krankheiten und Schädigungen bei Arbeiterinnen auftreten, jedoch, da sie ohne Folgen für die Brut und damit auch für den Sozialverband in seiner Gesamtheit bleiben, nicht erkannt werden oder kaum untersucht werden.

Bei den Geschlechtstieren auftretende Schädigungen der Geschlechtsorgane haben hingegen be sozialen Hymenopteren bedeutende negative Konsequenzen für den Sozialverband. Besondern schwerwiegend sind die Konsequnezen, wenn be der Königin einer monogynen Art die Geschlechtsorgane funktionsunfähig, oder in ihrer Funktion beeinträchtigt sind.

 

4.4 Welche Konsequenzen hat das Leben im Sozialverband bei Hymenopteren für Krankheitserreger?

4.4.1 Die Konsequenzen der Evolution der Hymenopteren für die Evolution bei Krankheitserregern

Durch die Entstehung von sozialen Arten aus solitären Arten sind für die Krankheitserreger im Verlauf der stammesgeschichtlichen Entwicklung neue Lebensräume entstanden. Hierdurch kann bei den Krankheitserregern die Entstehung neuer, an die spezifischen Lebensbedingungen im Sozialverband angepaßter Arten ausgelöst worden sein. Dabei ist erstens die Möglichkeit zu berücksichtigen, daß sich aus dem bei dem solitären Vorfahren vorhandenen Erreger mit der Entwicklung einer sozialen Art eine neue Erreger-Spezies durch Selektion entwickelt hat. Zweitens kann auch aus einer Art, die nicht als Krankheitserreger lebte, eine neue, z. B. parasitür lebende Art entstanden sein. Beispielsweise kann so aus einer


< zurück

Seite 58
Home