bar sind. Über den virushaltigen Futtersaft wird die Sackbrut
schließlich von den Arbeiterinnen, die den Virus bei der Zellreinigung aufgenommen hatten, auf gesunde Maden
des Volkes übertragen.
3.4.1.3
Der Putztrieb beim Auftreten der (Winter-) Ruhr
Bei der Ruhr handelt es sich um eine nicht ansteckenden Krankheit,
eine Faktorenkrankheit, der adulten Bienen, die durch verschiedene innere und äußere Schadfaktoren verursacht
wird (s. o. 2.2.4.1). Die Erkrankung besteht in einer Darmstörung bei den Bienen, die zu übermäßigem Koten
führt.
Schaer (1969) berichtet darüber, daß die Entleerung des
Bienendarmes im Volk zwei gefährliche Folgen habe, von denen an dieser Stelle nur die zweite von Interesse ist,
da sie durch den Putztrieb zustande kommt:
Im Kot sind meistens auch die Sporen des Erregers
der Nosemakrankheit und die Cysten des Erregers der Krankheit der Malpighischen Gefäße enthalten.
Die der Beschmutzung (durch kotende Stockgenossinnen) entgangenen Bienen nehmen im schätzenswerten Bestreben,
den Innenraum sauberzuhalten, den Kot auf und infizieren sich so in Masse. (Schaer, E.
1969)
Der Putztrieb verursacht beim Auftreten der Ruhr also nicht eine
Infektion der den Stock reinigenden Bienen mit der Ruhr, die ja gar keine ansteckende Krankheit ist, hat jedoch
sehr häufig eine Infektion dieser Bienen mit der Nosemakrankheit oder Malpighamöbiose zur Folge.
Treten die Nosemakrankheit und die Malpighamöbiose dann gleichzeitig im Frühjahr auf, so führt dies zu hohen
Verlusten im Volk, oft zum Zusammenbruch des gesamten Volkes.
3.4.2
Das Verhalten gesunder Arbeiterinnen gegenüber an der Viruskrankheit hairless-black syndrome
erkrankten Bienen
Unter 3.3.3 war das von Waddington (1976) beobachtete
Angriffs-Verhalten bestimmter gesunder adulter Arbeiterinnen desselben Volkes dargestellt worden. Ausgehend
von
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